Das ist die Geschichte vom nassen Regenwurm:
Ein Regenwurm war unterwegs ’nen Regenschirm zu kaufen,
weil er es nun mal leid war durch den Regen durch zu laufen.
Ihm war so kalt, es war so nass, es regnet ohne Unterlass.
Er fragte unterwegs die Schnecke: „Na, wie geht’s?
Ist es dir auch zu nass? Dann sage ich dir was,
wir holen uns zu zwein ein Regenschirmchen fein.“
Die Schnecke sagte: „Nein, nein, nein, mir macht das gar nichts aus.
Ist es für mich zu nass und kalt, dann hab’ ich ja mein Haus.
Dann schau ich in den Regen raus, aus meinem schönen Schneckenhaus.“
Dann kam der nasse Regenwurm an einen hohen Kirchenturm:
Die kleine Kirchenmaus wohnt da, direkt am großen Hochaltar.
Sie lutscht an einem Stückchen Speck, mal ist sie da, mal ist sie weg.
Die Maus sagt zu dem Regenwurm: „Der Regen ist mir schnurz.
Ich renne unter ihm hindurch, bin schneller als ein Furz.“
Sie schaut auch ganz gehetzt nun drein und putzt den gold’nen Heil’genschein.
Der Siebenschläfer hing im Baum und schnarchte vor sich hin.
Für ihn ’nen Regenschirm zu kaufen hat doch wenig Sinn,
denn er schläft bis die Sonne lacht. Deshalb die Nässe ihm nichts macht.
Den Maulwurf trifft der Regenwurm, den Maulwurf namens Max.
Für ihn ist ja bekanntermaßen alles nur ein Klacks.
Auch er braucht keinen Regenschirm, denn Max ist ja im Buddeln firm.
Traurig ist der Regenwurm, da sieht er plötzlich ’was:
Ein buntes Regendach, das schaukelt durch das trübe Nass.
Da ringelt sich durch Tag und Tau, ’ne wunderschöne Regenwurmfrau.
Nun ist der nasse Regenwurm nicht länger mehr allein.
Er ringelt sich mit ihr durch Regen und durch Sonnenschein.
Im Regen wird er nicht mehr nass, mit Schirm macht auch der Regen Spaß.
Oh, wie schön, oh wie schön ist doch diese Welt,
was wirklich zählt, ja, was wirklich zählt bekommt man nicht für Geld.
Die Geschichte vom nassen Regenwurm finden Sie zum Anhören auf meiner CD Kleine Brise.